Jung, unbeliebt, gewaltaffin – die schnelle Karriere eines Neonazis
Wir stellen vor: Fidelis Balthasar Edelmann
Teilnehmer auf sämtlichen Neonaziveranstaltungen im Ruhrgebiet.
Fidelis Balthasar Edelmann, geboren und aufgewachsen als mittleres Kind (älterer Bruder, jüngere Schwester) in Witten, besuchte er bis zu seinem vorzeitigen Schulabbruch 2023 die 12. Klasse der Waldorfschule Blote Vogel in Witten Annen. Seine Mutter wohnt aktuell in Hagen, sein Vater in Dortmund. Er wird als exzentrischer, gewaltaffiner Außenseiter beschrieben, der durch rassistische und frauenfeindliche Aussagen immer wieder aneckte, sich selbstständig von der Klassen- und Schulgemeinschaft entfernte und sich das ein oder andere Mal prügelte.
Nachdem er die Schule verlassen hatte, verläuft sich seine Spur. Fidelis war wohl einige Zeit bei der Bundeswehr, hat sie aber nach eigener Aussage freiwillig verlassen. Dann tauchte er 2024 im Dunstkreis der Jungen Alternative NRW (JA NRW) wieder auf. Diese waren zu diesem Zeitpunkt von führenden ehemaligen Akteuren der Identitären Bewegung (IB) durchzogen und wurden vom Verfassungsschutz beobachtet. Er nahm am „Heldengedenken“ am 17.11.2024 in Dortmund Syburg teil, welches von der JA organisiert wurde und zu dem nur intern geladen worden war. Ebenfalls nahm er am JA-Bundeskongress am 1.2.2025 in Apolda teil, wo sich die JA, um einem Verbot zuvorzukommen, offiziell selbst auflöste und große Teile Mitglied in der AfD wurden. Fidelis hingegen radikalisierte sich weiter und nahm nun fortwährend an sämtlichen Neonazidemonstrationen aus dem Spektrum der Partei „Die Heimat“ und anderere neonazisstischer Gruppen teil. Auf diesen Demonstrationen inszeniert sich Fidelis Balthasar Edelmann als stolzer Patriot und Träger von Reichskriegs- und „die Heimat“-Fahnen.
Dokumentation aller rechter Veranstaltungen mit der Beteiligung von Fidelis:
17.11.24 – „Heldengedenken“ der JA NRW in Dortmund Syburg
Foto von Recherche Nord
Foto von Recherche Nord
Foto von Recherche Nord
01.02.25 – JA-Kongress in Apolda
Foto von Pixelarchiv
Foto von Pixelarchiv
Foto von Pixelarchiv
15.03.25 – Neonazidemo von „Jung & Stark“ in Essen
Foto Recherche Nord
26.04.25 – Querdenken- und Neonazidemo in Dortmund
Foto Recherche Nord
01.05.25 – Neonazidemo von der Partei „Die Heimat“ in Gelsenkirchen
Foto Recherche Nord
17.05.25 – Neonazidemo in Herford
Foto Recherche Nord
13.06.25 – Kennenlerntreffen von „die Heimat“ und Nazidemo in Essen
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Jung und gefährlich – der neue Nazinachwuchs
Seit rund einem Jahr gibt es ein neues (altes) Phänomen an Neonazis. Sie nennen sich Jung & Stark (JS), Deutsche Jugend voran (DJV) oder Der Störtrupp (DST) und bestehen aus sehr jungen, zum Teil minderjährigen Jugendlichen, die sich über die Sozialen Medien radikalisierthaben und durch den Aufstieg von AFD und Co bestärkt sehen. Wurde zuvor meist im Internet über Schwule, Ausländer und Grüne gehetzt, verlagert sich ihre Präsenz zunehmend in das Gesellschaftsbild. Sie sehen aus wie die Neonazis aus den 90er- und 2000er-Jahren, mit einschlägigen Kleidungsmarken und menschenverachtenden Slogans, auch die Glatze ist wieder ein Erkennungsmerkmal.
Während dies in Ostdeutschland schon länger eine ernstzunehmende Gefahr ist und zum Beispiel CSDs und Hausprojekte bedroht und angegriffen werden, kommt seit einigen Monaten dieses Phänomen auch (wieder) vermehrt in Westdeutschland auf. Hat man sich vorher insbesondere im Internet über sein Deutschsein bestärkt, ist das Bedürfnis groß, dies auch im realen Leben kund zu tun. Sah man vorher mal vereinzelt junge Nazis auftauchen, entstehen gerade überall kleinere Grüppchen an Jungnazis, die einen großen Geltungsdrang haben und sich untereinander schnell vernetzen. Ein sehr diffuses, nicht gefestigtes rechtes Weltbild, definiert sich über Gewalt und Stärke (oder Männlichkeit), ein nicht genau definiertes Deutschland und Deutschsein und insbesondere über den Hass auf Ausländer, Queers, die Regierung und Linke, die alle zusammengenommen die Gründe für alles Übel seien. Während etablierte Nazistrukturen, wie die Neonaziparteien „Die Heimat“ oder der „III. Weg“ zunächst Abstand von diesen Proleten und Maulhelden nahmen, ist zunehmend eine Annäherung zu erkennen. Insbesondere im Ruhrgebiet gab es in den letzten Wochen mehrere Naziaufmärsche, Kundgebungen und Vernetzungstreffen, an denen sehr viele, sehr junge Nazis wie Fidelis zusammen mit langjährigen erfahrenen Nazikadern teilnahmen.
Seit der Demonstration am 15.03.2025 in Essen nahm Fidelis an jeder Neonazidemonstration in der Umgebung teil. Genaue Beobachter stellen fest, sah es am Anfang noch so aus, dass Fidelis nur flüchtige Bekanntschaften hatte, sind nach drei Monaten gute Kontakte zu vielen Nazis geknüpft worden. Es zeichnet sich eine Neonazi-Bilderbuchkarriere ab. Während sich sein offen rechtes Weltbild schon früh bemerkbar machte, hat Fidelis jetzt den Schulterschluss zu Gleichgesinnten gefunden und sich für eine Karriere in extrem rechten Nazistrukturen entschieden.
Schöner Leben ohne Nazis
Wir warnen somit dringend vor dem Neonazi Fidelis Balthasar Edelmann, einem jungen, fanatischen und vernetzten Rechtsextremen, der die Abschaffung der demokratischen Grundordnung fordert und das multikulturelle Zusammenleben gefährdet. Wir möchten alle Menschen über das Treiben von Fidelis Balthasar Edelmann informieren und über die Gefährlichkeit des neuen Phänomens von gewaltbereiten Jungnazis aufklären. Wir freuen uns daher über jede Information, die dabei hilft, das Leben von Nazis unangenehmer zu gestalten und das Leben von Migranten, queeren Menschen und Menschen, die sich für ein solidarisches Miteinander einsetzen, sicherer zu machen.